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Archive for 18. März 2010

König MTG der Dümmliche – Schreckensherrschaft über Burdistan

Posted by SchVVarzer Peter - 18 März, 2010

Nicht wenige erinnern sich noch an die Regentschaft des „Sonnenkönig“ von Lycosia, Christoph Mohn. Mit vom Volke gefüllter Staatskasse führten er, sein Kriegsminister Thomas Servatius, der Minister für Propaganda und Pöbeleien, Bushyasta, und sein stets zu treuen Diensten stehenden Henker M800, die Einbildungs-Ministerinnen Hauntres8019 und Zitronen-Schnitte sowie der Verleumdungs-Sonderbeauftragte – für der Hinrichtung dienender Begründungen dem Volk gegenüber –  zynischer_Hiob eine über dreijährige Schreckensherrschaft, die sich zum Ziel setzte, mit immer feiner ausgeklügelten Methoden das gemeine Volk zu drangsalieren und zu demütigen.

Als dies totalitäre Regime vor den Scherben seines Tuns stand , der Zusammenbruch nicht mehr aufzuhalten war, ging ein freudiges Raunen durchs Volk von Lycosia, glaubte man doch goldenen Zeiten unter einem neuen gütigen und weisen Herrscher auf sich zukommen zu sehen. Alles würde besser werden, man dürfe seine Meinung wieder frei äußern, der Bücherverbrennung mit dem einhergehenden Vernichten von Wissen und Wissenschaften gebiete der neu König Einhalt, erzählte man sich unter vorgehaltener Hand – denn noch waren die Henker und Raubritter des alten Königs unterwegs, während dieser längst im sicheren Exil war, brandschatzen seine Vasallen was immer es auch galt dem hungernden in Armut und Knechtschaft lebenden Volk zu nehmen.

Le roi est mort, vive le roi, „ Der König ist tot, es lebe der König“ hörte man das Volk allerorts rufen, ein Aufschrei der Freude und Hoffnung ging durch das Land Lycosia, denn größer könne die Knechtschaft unter dem neuen König nicht sein, nein, es würde alles besser, viel besser – glaubten sie.

Noch wusste man nicht, dass diese autokratische Diktatur von einer nicht einmal zu erahnenden Gewaltherrschaft, einem Raubrittertum unglaublichen Ausmaßes, abgelöst würde.

Bei seiner Inthronisierung gab sich König MTG I, oder MTG der Dümmliche, wie das Volk diesen König von Kaiser Burdas Gnaden später spöttisch nennen sollte, noch gönnerhaft.

Gut solle es seinem Volk gehen, niemand solle Hunger leiden, zumindest gäbe es reichlich Käse für alle, Wissen werde dem ganzen Volke unbegrenzt zugänglich sein, die Alchimie würde für neue Lebenselixiere und Fortschritt sorgen, er werde die Pagen WissenderPM und Ulimecia_Griever eigens in den Adelsstand heben, dem Ritual der Schwertleite dürfe das ganze Volk beiwohnen. Süße Speisen, Zitronen-Schnitten nannte er sie, verteile man an alle, niemandem solle diese köstliche Speise vorenthalten werden, auch den Zehnt würde er aussetzen bis alle wieder eine Wampe trugen und nicht mehr Hunger litten.

Fortan begann in Burdistan, wie Lycosia nun hieß eine kurze Zeit der Blüte. Allerorts zogen fahrende Händler und Kaufleute mit ihren Pferdewagen umher, umtriebig ihren Geschäften nachgehend. Handwerker, vor allem Schmiede hatten eine goldene Zeit – die vielen neu in den Adelsstand erhobenen Ritter brauchten Waffen und Rüstzeug.

Sogar einige Vogelfreye trauten sich unter das Volk und die Herolde kamen mit dem Schaffen neuer Avatare kaum nach.

Aber dies alles währte nur kurze Zeit. Zu Beginn tauchten die ersten Pergamente mit sogenannten neuen Guidelines auf, König MTG der Dümmliche versprach dem Volk beschwichtigend, diese neuen Regeln seien nur zu deren Besten, man habe diese Gesetze doch ausschließlich zum Einhalt gegen Raub von Wissen und Plünderung geschaffen.

Doch schon kurze Zeit später begann das Verschwinden vieler Alchimisten.  Im Volk machte sich rasch die Kunde breit, man habe sie im Bergfried sicher verschlossen, die einflussreichen unter den Alchimisten, wie Wotan, Peter der Schwarze und der gefürchtete Matthias von Weihenstein habe man sogar ins Oubliette geworfen, wo ihnen der sicher Tod drohe.

Unruhe machte sich im Volke breit, kein Tag verging, ohne das die Halunken und Lumpen um König MTG dem Dümmlichen, über Burdistan herfielen, brandschatzen, ganze Blogs versuchten niederzubrennen und jeden der auch nur den Anschein erweckte, über mehr Wissen als diese Raubritter selbst zu verfügen, gnadenlos niedermetzelte, auch vor Frauen und Kindern, hatten sie denn die gleiche IP, machten diese üblen Burschen nicht halt.

Längst hatte jeder dieser Raubritter Handfeste, die ihnen besondere Privilegien zusicherten, um das Volk noch mehr zu knechten, ihren kreativen Sadismus noch mehr ausleben zu können.

Im ganzen Land hatte sich nun die schreckliche Wahrheit herumgesprochen; König MTG der Dümmliche ist nichts anderes als ein Lügner und Betrüger, ja, Lug und Trug waren das einzige Handwerk, dass dieser finstere Zeitgenosse beherrsche. Die versprochenen süßen Speisen für alle, jene Zitronen-Schnitten, erwiesen sich als übel riechender, galliger, verdorbener und ungenießbarer Brei, gegen den Wasser aus den Kloaken und Rinnsalen der Stadt wie süßer Met anmutete.

Das Volk von Burdistan erlebte eine Epoche in der man den Schwarzen Tod fast als Erlösung ansah, kein Tag verging an dem diese Raubritter nicht in die Städte einfielen um Wissen und Leben zu vernichten, nur an den Pranger gestellt zu werden, war noch die harmloseste Methode dieser Teufel im Rüstzeug der Ritter, das Volk zu schikanieren.

Nie, keine Minute, konnte man sich in Sicherheit wiegen, kaum hatten die Raubritter eine Stadt oder ein Dorf verlassen,  folgten ihnen die von MTG dem Dümmlichen abgesandten Rotten, um auch noch das letzte zu plündern, was die Raubritter, jene Halunken im Dienste des Königs, übrig ließen.

Burdistan, aus dem einst prunkvollen Lycosia entstanden, war nichts anderes mehr als eine trostlose Wüste, leblos und blutleer, ein Land, zuerst vom Sonnenkönig Mohn in Brand gesteckt und hernach von König MTG dem Dümmlichen und seinen Halunken und Wegelagerern im Kleide der Ritter, gebrandschatzt, ausgeplündert , leergesaugt – Menschen und Wissen ohne Rücksicht und gnadenlos vernichtet.

Das Teufelswerk, begonnen von König Christoph Mohn, vollendet von MTG dem Dümmlichen und seinen in den Ritterstand gehobenen Pagen – Burdistan, ein Land in dem keiner mehr leben mochte, wo die Dummheit hinter hohen Mauern gefangen gehalten wird und MTG der Dümmliche mit seinen Vasallen von Zeit zu Zeit aus dem Ebenhoch lugt, auch das letzte Wissen noch zu erspähen um es niederzubrennen.

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Rumpelstilzchen – Nachruf auf einen „bösen“ Mann von Wolf von Fichtenberg

Posted by Liberty City-Team - 18 März, 2010

„Da ist er!“

Der Bewaffnete zog sein Schwert und deute auf das Feuer.

Seine drei Kumpane zogen ebenfalls lautlos die Waffen und verteilten sich. Von vier Seiten aus gesehen, hatten sie kleine Waldlichtung im Blick.

Ein fahler Mond lugte durch die dürren Äste des Waldes, den der lange Winter des Jahres noch im Eisgriff hatte.

Der Anführer der Gruppe strich sich genüsslich über die Zähne und feiner Hauch stieg aus seinem Mund. Nebelgleich schien er und als wolle er die Gedanken des Kerls einfärben, zeigte er sich in dunklem Grau.

Ein leises Rascheln im Wald ließ den Mann am Feuer aufschauen. Bedächtig drehte er den Kopf und seine Augen rollten, als er die Umgebung zu erfassen suchte.

Kalt war ihm, so kalt. Er, der kleine Mann, den alle verabscheuten und zugleich auch fürchteten. Behutsam, ja fast schwebend strich er um dass Feuer. Keinen Augenblick ließ er das Unterholz aus den Augen.

Er hatte nur seinen Lohn haben wollen, aber die falsche Spinnerin betrog ihn darum.

Er wollte ihr Kind, gewiss, aber hatte sie sich je gefragt, warum er es wollte? Sicher unterstellte man ihm Übles, doch was wussten sie schon von ihm, dessen Namen sie nun kannten.

Rumpelstilzchen nannte er sich selbst, Feuertänzer … Waldgeist.

Sein Name war sein Geheimnis, das Einzige, was ihm geblieben war, als die „Herren“ ihm vor langer Zeit alles nahmen.

Nun wollte er ihnen etwas nehmen. Das Kind. Nicht aus Rache, nein! Diese Gedanken waren schon lange vorbei. Er wollte das Kind um diesem zu zeigen, wie das Leben ist. Hart, unnachgiebig und roh … Nur so würde das Kind die Welt verstehen lernen und dereinst ein guter Herrscher in dem kleinen Land werden. Nur dann, wenn es das Leben gesehen hat, könnte es als Regent das Volk verstehen. Das war sein Anliegen, aber verstanden haben sie es nicht.

„Vorwärts!“ rief der Anführer und mit lauem Gebrüll stürzten die Schergen auf das Feuer zu.

Er wehrte sich nicht. Auch dann nicht, als ein Schwert vor seine Brust drückte. Sollten sie doch tun, was ihnen aufgetragen wurde. Er war so müde, so unsagbar müde. Und alt. Er selbst wusste nicht einmal mehr, wie alt er war.

„So, du Lump!“ lachte der Anführer laut und ließ sein Schwert sinken.

„Haben wir dich Ratte endlich. Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Der König des Waldes, oder was. Los, rede, Kerl.“

Der kleine Mann sagte nichts und verzog nur den Mund zu einem feinen Lächeln.

„Grins` nicht so!“ brüllte der Anführer,

Aber der kleine Mann grinste nicht nur, er lächelte nun ganz zart.

Nichts haben sie verstanden, gar nichts von dem, was ihn antrieb. Ja, er lebte im Wald. Die Tiere waren seine Freunde und der Wald seine Heimat.

Doch es war nicht immer so. Damals, da war es anders. Ganz anders. Er hatte ein Haus, eine Frau und eine Schar Kinder. Das Korn auf dem Acker gedieh und die fette Milch der Kühe sicherte sein Auskommen. Er war glücklich … dereinst, bis der König das Land mit Kriegsbrand überzog. Er verlor alles, Frau, Kinder, Hof und Heim.

Er trauerte, ja, lange Zeit … Sehr lange Zeit, – doch die Zeit ist Vergangenheit. Heute war er zufrieden. Ein warmes Feuer genügte und das, was er benötigte lieferte ihm der Forst.

Er wollte, dass es anders kommen solle für das Volk, deshalb wollte er das Kind.

„Du lachst? Du Lump lachst?“ fuhr ihn der Anführer der Mordbande an; „Das wird dir rasch vergehen“

Grimmig zeige er sein löchriges Gebiss und hob das Schwert zum Schlag.

Rumpelstilzchen aber griff nach seinem Hut und beugte den Nacken. Ein wehendes Blatt war alles, was er noch sah, bevor das Schwert ihn traf. Noch immer lächelnd fiel er zu Boden.

“So, das wäre erledigt“, geiferte einer der Schergen und die anderen lachten laut und gingen von dannen.

Rumpelstilzchen lag da. Erschlagen. Tod neben seinem Feuer und mit einem krächzenden  Schrei setzte sich ein Rabe auf seine Schulter und schrie sein Requiem.

Ein Windhauch fasste die Flammen und wie ein Fanal stiegen die Funken in den nächtlichen Himmel.

Rumpelstilzchen war tot, der Herr des Waldes erschlagen. Die Tiere vermissen ihn, aber vermissen ihn auch die Menschen?

Wolf von Fichtenberg im März anno 20110

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